Die großen Kalifen von Gerhard Konzelmann
Dieses Buch ist auch eine Errungenschaft aus dem Bücherschrank in Heiligenhaus, die ich sofort verschlungen habe. Kunzelmann schildert in seinem Historienbericht die Geschichte Arabiens unter den verschiedenen Kalifen bis zum Untergang des letzten Kalifen in Baghdad, Al Mustasim Billahi, den die Mongolen umbrachten. Dies war übrigens ein Schicksal, das offensichtlich etliche Herrscher erleiden mußten. Bei einigen fragt man sich nur, warum dies nicht schon früher geschehen ist.
Interessant ist auch, wie weit sich die Christen in die arabische Welt vorgewagt haben, um dort das Königreich Jerusalem zu errichten. Dem Machthunger der einzelnen Könige und Fürsten ist es zu verdanken, daß man sie wieder verdrängt hat. Doch nicht nur die Christen waren teilweise besessen, sondern auch die Moslems, die sich intern zerfleischten. Der Islam wurde je nach Herrscher entsprechend interpretiert und umgesetzt. Die daraus resultierenden Nachteile wurden auf dem Rücken der Bauern und Handwerker ausgetragen, die sich nicht wehren konnten und oft ausgenutzt wurden.
Das Buch ist spannend geschrieben, obwohl mir ob des Wahrheitsgehaltes zwischendurch Zweifel kamen, als ich über Gerhard Kunzelmann recherchierte. Laut Wikipedia wurde er von einzelnen Wissenschaftlern als Plagiator bezeichnet. Ferner wurden ihm Lügen im Umgang mit der Historie vorgeworfen, so daß man sicherlich etwas kritischer mit den dargebrachten Argumenten umgehen muß, aber dies ist sicherlich auch auf sämtliche historische Quellen übertragbar. Geschichten und Erzählungen sind immer auch subjektiv zu sehen. Sehr schön gemacht ist auch die Karte über das Herrschaftsgebiet der Kalifen zu den unterschiedlichen Zeitpunkten sowie die chronologische Abfolge der Herrscher auf den letzten Seiten.
KONZELMANN, G. (1990): Die großen Kalifen. Das goldene Zeitalter Arabiens. Manfred Pawlak Verlag, Herrschen. Lizenzausgabe des Verlages Herbig, München. 408 S.
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