Mein Filterbecken aus Holz
Die Anregung zu diesem Selbstbau lieferte BEHRE (2000). Für mein neues Hauptbecken mit den Maßen 1 m x 0,80 x 0,80 sollte ein passendes Filterbecken entstehen, das den gesamten Hohlraum unter dem Gestell ausfüllt. Das Filterbecken wurde ebenso wie bei Marc Languet nicht als reines Filterbecken, sondern eher als zweites Becken mit entsprechender Beleuchtung konzipiert.
Zunächst wurden im Baumarkt mitteldichte Faserplatten (MDF) in 19 mm Stärke auf Maß zurechtgeschnitten. Anschließend erfolgte die Verschraubung mit gleichzeitiger Verklebung der Seiten. Bei MDF Platten ist darauf zu achten, dass die Schrauben nicht in das Holz geschraubt werden dürfen, ohne dass vorher ein ausreichend tiefes Loch gebohrt wurde, da sonst die Gefahr von Rissen auftritt. Ich habe im Abstand von 5 cm entsprechende Löcher gebohrt. Anschließend wurden die Seiten mit wasserfestem Holzleim verklebt und verschraubt.
Nun erfolgte die Anwendung des Kunstharzes. Dabei handelte es sich um ein Laminierharz auf Orthophtholsäure-Basis. Ich verwendete flüssigen Härter, da die in der Literatur befndlichen Angaben von 1-2% Härterzugabe bei festem Härter und bei einem geringen Ansatz sich nur schwer umsetzen lassen. Nach einiger Übung habe ich auf eine definierte Einwaage des Härters verzichtet. Es sind keinerlei Probleme bei unterschiedlichen Härterzugaben zu erwarten. Lediglich die Beschleunigung der Aushärtung wird dadurch verändert. Zu Beginn der Anwendung ist eine annähernd korrekte Einwaage anzustreben, damit man den Prozeß der Härtung beobachten und sich mit den Materialeigenschaften auseinandersetzen kann. Mit zunehmender Anwendungsdauer kann man dazu übergehen, ein wenig mehr Härter zusetzen, um den Prozeß der Aushärtung zu beschleunigen.
Zum Anmischen der Lösung habe ich ein Einmachglas und einen Bohrer samt Quirl verwendet. Die beim Quirlen auftretenden feinen Luftbläschen verschwinden beim Auftragen wieder, so dass man hier nicht zu vorsichtig sein muß.
Auf jeder Beckenseite sollten 3 Schichten verarbeitet werden. Dazu wurden vorher Glasfasermatten zugeschnitten und bereit gelegt. Beim Zuschnitt ist ein Mundschutz zu tragen sowie die Arbeit in einem gut durchlüfteten Raum durchzuführen, da beim Zuschnitt Microfasern ( ähnlich wie Asbest) austreten und sich in der Lunge absetzen können. Zunächst habe ich die Glasfasermatten ausgelegt und dann mit Kunstharz übergossen. Zum Verteilen verwendete ich eine schmale Rolle. Die Glasfasermatte soll richtig durchtränkt werden, wobei meistens ausreichend Kunstharz vorhanden ist, wenn die Matte in der Lösung schwimmt. Beim Aushärten sind eventuelle „ Laufstellen“ zu beachten. Tröpfchenbildung sollte vermieden werden. Zum besseren Beseitigen kann man die Tropfen etwas fest werden lassen und mit dem Messer dann gut abschneiden.
Literatur
BEHRE, A. (2000): Warum nicht aus Holz ? Der Meerwasseraquarianer 4 (3), 20 – 21.
Materialnachweis
Der Materialnachweis dient keinen Werbezwecken, sondern soll Nachahmern das Auffinden der Materialien erleichtern. Es existieren natürlich sicherlich noch mehrere Firmen, die das folgende Sortiment anbieten.
- Fiberglasgewebe, weiß (1,00 m x 1,00 m), Fa. Schellenberg, EAN 4003971 570035
- Lichtgitterplatten
- Spax-Schrauben 4×45
- Laminierharz von Schlösser & Cramer, Schallbruch 6, Haan-Ost, tel. 0202-274360
- Glasscheibe 5mm Floatglas, rundum poliert 43 x 83 cm von Lumler & Cox, Mühlenweg 2c, 47608 Geldern, tel. 02831-5627, www.lumlerundkox.de
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