Jörg Ramsauer Literatur, Natur, Sport

Hauffe – eine Familie mit Geschichte

Oktober 9

Es ist zuweilen doch recht verwunderlich welche historischen Schätze in diversen Kellern und auf Dachböden lagern.

Die Familie Hauffe verfügt über einen Stammbaum, der bis ins Jahr 1500 zurückreicht. Aus der wechselvollen Historie sind Fotodokumente und Schriftstücke aus dem 19 Jahrhundert noch erhalten.

Johann Carl Heinrich, genannt Carl Hauffe, verdanken wir eine kurze 3,1/4 seitige Aufzeichnung über sein abwechslungsreiches Leben. Darin beschreibt er, unter welchen Umständen er zunächst Haus Cappan bei Jüterbog im Jahre 1809 pachtete.  Er beschwerte sich darübe, daß die Schafe Räude hatten und die Wolle ungleich gewachsen war. Doch nicht nur die Tiere waren in einem erbärmlichen Zustand, sondern auch die Äcker „verqueckt und entkräftet“. Durch die Heirat am22. Februar 1810 konnte er seine Schuldenlast reduzieren, allerdings nahm ihm der Krieg, der in der Gegend um Jüterbog im Herbst 1812 bzw. Frühjahr 1813 durch marodierende Truppenteile sein Unwesen trieb, sein ganzes Hab und Gut. So schreibt er:

„Was ich am Leibe an einem Leibrock, Hoose, Weste, von Wäsche 1 Hemd, war mir geblieben, meiner Frau nur was sie auf dem Leibe hatte,…“

Gute Freunde, wie der „Post-Meister Baltzer“ halfen ihm mit einem Kredit wieder auf die Füße. 1815 verlängerte er die Pachtzeit um 12 Jahre. In der Folge erzielte er gute Ernten und Erhielt gute Margen auf seine Produkte. Zwischen 1828 und 1829 kaufte er Cappan  und 1830 die Heinrichsdorfer Heide.

Durch Einführung der Schlagwirtschaft 1844 erlitt er Verluste. Seine Söhne konnten jedoch später von der Einführung profitieren. Zum Abschluß berichtete er über den Erfolg seiner Kindheit, mahnte diese aber auch die Notleidenden und Eltern anzuerkennen „…Aber auch anerkennen vor Gott und ihren sorgenden Eltern, sich der nothleidenden Geschwistern und deren v erarmten Kindern hälfent anzunehmen, und nicht so stumpf und theilnahmslos auf Nothleidende niederblicken, dann wird der Segen auf sie und ihre Kinder übergehen, auch bescheiden sich nicht alles genossene Glück seiner alleinigen Klugheit zuschreiben, sondern Gottes Segen glücklichen Konkunkturen usw…..“

Der Bericht ergibt für mich einen sehr interessanten Einblick in die damalige Zeit.

Das Gruppenbild der Damen wurde vermutlich im Neuenburger Schloß bei Zetel (Friesland) aufgenommen. Nach Informationen von Brigitte Hauffe, Neuenburg, sitzt in der zweiten Reihe von links an Position 5 eine Frau Koch, die einen Schuhladen in Neuenburg führte. Wir vermuten, dass die Aufnahme um 1920 entstand.

Auf der Rückseite der Visitenkarte des Majors Siegfried Dierke, ist das Datum 27.07.1898 mit dem Ort Wittenberg vermerkt.

Wer weitergehende Informationen geben kann, kann sich per mail an: ramsauer@hortiservice.de wenden.

 

 

Rufnummermitnahme bei congstar prepaid Karte

Oktober 4

Wer meint, eine Rufnummernmitnahme kann man nur in Verbindung mit einer Flat durchführen, der irrt. Auch bei prepaid Verträgen ist eine Rufnummernmitnahme möglich. Dazu muß eine Übertragung (im Fachjargon Portierung genannt) durchgeführt werden.

Allerdings ist die Durchführung mitunter mit Schwierigkeiten behaftet. Die Beantragung war problemlos möglich. Das Begleitschreiben von congstar, das mit der SIM-Karte geliefert wurde, war jedoch verwirrend. Die SIM-Karte erhielt eine andere Nummer, als die zu portierende Nummer.

In dem Schreiben hieß es weiter:

„Rufnummernmitnahme“: Sollten Sie die Mitnahme Ihrer alten Mobilfunknummer zu congstar Prepaid beauftragt haben, beachten Sie bitte die Hinweise und Informationen, die Sie per E-Mail erhalten. Wichtig: Die Freischaltung Ihrer SIM-Karte mit Ihrer alten Mobilfunkrufnummer ist in diesem Fall lediglich online möglich.“

Per email wurde uns der Portierungstermin mitgeteilt. Am besagten Termin haben wir die SIM-Karte eingelegt und konnten ohne Freischaltung sofort unter der portierten Nummer telefonieren. Der Rat muß also heißen. Bitte bis zum Portierungstermin warten und loslegen.

Meistens wird von dem alten Anbieter eine Gebühr für die Portierung verlangt (ca. 30 EUR), die der neue Anbieter wieder vergütet. Diese Vergütung ist aber erst später, nach dem Portierungsdatum, auf dem Konto sichtbar.

 

Erlebnisgarten Peter Schlegel in Alfeld

Januar 29

Eine schöne Überraschung erlebte ich kürzlich beim Besuch des Galabau Unternehmens Peter Schlegel in Alfeld. Dabei war die Anfahrt unspektakulär und das, was mich normalerweise erwartet, war absehbar. Hinter dem einladenden Torbogen fand ich eine andere Welt, obwohl der Winteraspekt nur eine Ahnung erkennen läßt, welches Potential hier erst im Frühjahr erkennbar wird, wenn die Sonne hoch am Himmel steht und die zarten Pflanzen sich den Weg zum Licht suchen.

An dem gemütlichen Blockhäuschen, das sich in der Nähe einiger Tische befindet lag ein Telefon, um Mitarbeiter aus dem Büro kostenfrei herbeizurufen. Denn zu dieser Jahreszeit gibt es allerdings wenige Kunden, die den Weg in den Erlebnisgarten finden. Es ist in der Tat beeindruckend was Peter Schlegel und seine Familie, da auf dem Hanggrundstück etabliert haben. Es ist eine Nachbildung eines kleinen Dorfes mitsamt einer Mini-Kirche, eingebettet in die Natur. Dazu wurden Sträucher und Stauden gepflanzt, um Möglichkeiten der Gartengestaltung aufzuzeigen und direkt erlebbar zu machen.

Dabei ist es die Detailfreude, die hier beeindruckend wirkt. Kleine Gefäße, ein altes Fahrrad sind liebevolle Weggefährten der Gemäuer. Die Mini-Kirche ist voll eingerichtet und strahlt eine Gemütlichkeit aus, die ihresgleichen sucht. Zahlreiche Brautpaare haben bereits den Weg in den Erlebnisgarten gefunden, um sich dort ablichten zu lassen, aber auch kostenlose Picknick Möglichkeiten werden dort geboten und wurden im letzten Jahr auch genutzt.

Leider hatte ich nicht die Zeit, die gesamte 4 ha Anlage zu erkunden. Dies werde ich aber auf jeden Fall nachholen, wenn die Natur im März zu erwachen beginnt, um die Pflanzenvielfalt dort bestaunen zu können.

Wer es nun nicht mehr erwarten kann, der informiert sich bei Schlegels schon mal vorab über die diesjährigen Aktionstage unter:

Peter Schlegel

Garten- und Landschaftsbau GmbH

Im Schwarzen Siel 2

31061 Alfeld / Leine

tel. 05181 – 26233

www.galabau-peter-schlegel.de

 

 

Kung Fu in der Nähe der Hansestadt Bremen bei Tamado

Januar 16

Lang lang ist es her, dass ich im mittlerweile ausgemusterten Flugabwehrregiment 11 in Achim meinen Dienst versehen mußte. Zu dieser Zeit Ende der 80er Jahre konnte man nach Dienstschluss einen in einer Bundeswehr Sportuniform bekleideten jungen Mann durch die Kaserne laufen sehen, der dann Tor 2 passierte und nach kurzen Metern durch den Wald auf die Straße einbog, die ihn kurz darauf zu einem Sportstudio führte. Das Sportstudio hieß „Studio der Selbstverteidigung“ oder nur kurz SDS Achim. Dort wirkte Familie Bonar und das komplett. Neben Edgar und seiner Frau Marie-Luise trainierte auch Sohn Marc mit, der schon zu dieser Zeit ein prämierter Kickboxer war. Charakteristisch war für mich die gemütliche Sofaecke neben dem Tresen. Im Hintergrund lagen Matten. Wir trainierten damals Kung Fu. Edgar war das, was man heute als quirlig-dynamisch bezeichnen konnte. Er bewegte sich sehr behende über die Matten und  für mich zeugten seine Bewegungen und die daraus im richtigen Augenblick freigesetzten Kräfte von einer langen Trainingszeit. Ich habe damals mit Wehmut Abschied genommen und seither auch so eine Familie nicht mehr wiedergetroffen.

Meine Freude war riesig groß als sich mir kürzlich die Gelegenheit bot, mich in der Nähe meiner alten Wirkungsstätte aufzuhalten. Obwohl ich keinerlei Sportkleidung bei mir führte, wollte ich unbedingt Familie Bonar wiedersehen. Mittlerweile ist aus dem kleinen Studio ein richtiges Wellness-Center geworden, indem auch neuere Angebote ihren Raum gefunden haben wie MMA (Mixed Martial Arts) oder Bodystyling mit Hanteln. Neben Kraftstationen findet sich auch ein Massageraum und eine Sauna. Dazu wird außer Kung-Fu noch Jiu Jitsu angeboten. Ich bin bei meinem Besuch mit der gewohnten damals so geschätzten Herzlichkeit empfangen worden. Marc lieh mir sofort Sportkleidung, damit ich an dem Kung Fu Training teilnehmen konnte. Das Training war wieder sehr lehrreich. Edgar zeigte verschiedenste Techniken aus seinem großen Portfolio und ich mußte neidisch feststellen, wie schnell seine Bewegungsabläufe trotz seiner über 60 Jahre noch immer sind.

Ich habe den Abend im Kreise der Familie Bonar sehr genossen. Wer in der Nähe von Achim wohnt und sich mit dem Gedanken trägt, den Kampfkünsten zu frönen, dem sei das Studio von Marc empfohlen. Ich bin mir sicher, dass niemand hier Enttäuschung erfahren wird. Mehr gibt es unter

 

www.tamado.de

 

Joomla vergeblich auf dem Server (all-inkl) löschen

Dezember 24

Die Problematik existiert nicht nur bei Joomla, sondern auch bei anderen Programmen. Sie wollen ein Programm bzw. eine Datei, Ordner oder Verzeichnis mittels FTP Programm auf dem Server löschen, aber die Dateien lassen sich nicht löschen. Dies ist mir mit der Joomla Installation widerfahren. Mittels Filezilla (mein FTP Programm) wollte ich die Installation löschen. Wohl wissend, daß es Rechte Probleme geben kann, habe ich unter „Information“ die Rechte auf 777 für alle Dateien, Verzeichnisse und Unterordner gesetzt. Damit hätte ich theoretisch alle Befugnisse zum Löschen von Dateien etc. gehabt. Aber der Server ließ sich nicht beirren. Er akzeptierte meine Änderung der Schreibrechte nicht und ignorierte meine Anweisungen.

Die Löschung gelang mir nur auf der Seite meines Providers, in diesem Fall all-inkl. Dort befindet sich im KAS unter dem Ordner „Tools“ ein Menüeintrag „Besitzrechte“. Dort kann man den zu löschenden Ordner, oder das zu löschende Verzeichnis angeben und die Rechte zurücksetzen. Meistens muß man dann wenige Minuten warten, damit die Änderungen wirksam werden und man das erfolgreiche Löschen mit Hilfe des FTP-Programmes durchführen kann.

Die Schraube und das Ventilkelchunterteil

November 30

Alles fing ganz harmlos an. Ein Leck im Spülenunterschrank brachte mich als Haushandwerker auf den Plan. Der Verursacher war schnell ausgemacht. Die Konterschraube, die den Ventilkelch mit dem unterhalb der Spüle befindlichen Ventilkelchunterteil verband, war abgeschert. Zunächst versuchte ich im Baumarkt Ersatz zu finden. Ich wurde weiter zum Möbelhaus in die dortige Küchenabteilung verwiesen. Dort wurde die Restekiste hervorgeholt. Auch dort war keine Schraube mehr vorhanden. Allerdings fanden sich dort einige Ablaufsets mit Ventilkelchunterteil, Ventilkelch, Dichtung und natürlich der verbindenden Schraube. Ich nahm dies mit und fuhr nach Hause. Die Schraube des Ablaufsetes paßte nicht. Dies war kein Nachteil, da ich feststellen mußte, daß sich die alte Schraube auch unter Zuhilfenahme einer Zange nicht aus dem Kunststoffgehäuse lösen ließ. Also mußte sowieso ein umfangreicher Ersatz her. Zudem fand sich in dem Ventilkelchunterteil ein mehrere Millimeter starker Biofilm. Den sollte ich vielleicht mal mikroskopieren. Also war der Entschluß schnell gefaßt. Das Ablaufset wird eingesetzt.

Ich probierte das Ablaufset aus und es zeigte sich, daß es passte. Allerdings entdeckte ich dann, daß sich an dem Ventilkelchunterteil zwei Ausgänge für einen Abfluß befanden. Ich brauchte jedoch nur einen Ausgang. Ich beschloss also, eine Verschlußkappe zu besorgen. Zurück im Möbelmarkt fragte ich den Verkäufer in der Küchenabteilung nach einem Verschluß. In der Restekiste fand sich jedoch kein Teil. Im Baumarkt fand ich eine Kappe von 1 Zoll Größe und war der Auffassung, daß diese passen mußte. Zu Hause stellte ich jedoch fest – sie paßte nicht. Nun schickte ich meine Frau zu einem in der Nähe befindlichen Küchenstudio. Sie nahm das Ventilkelchunterteil an sich und fuhr zu dem Studio. Als sie zurückkam berichtete sie, daß der Monteur z.Zt. nicht anwesend sei und sich später melden würde. Im weiteren Verlauf meldete sich besagter Monteur mit der Nachricht, eine Verschlußkappe zu haben. Da die Zeit jedoch fortgeschritten war, mußten wir den Vorgang auf den folgenden Tag verschieben. Meine Frau fuhr nun zu dem Studio, um die Verschlußkappe zu besorgen. Sie kam lediglich mit einem ordinären Kunststoffring zurück, für den man ihr sage und schreibe 10 EUR abgenommen hatte. Der Ring war natürlich ohne Wirkung, da eventuelles Überschusswasser immer noch nicht zurückgehalten werden konnte. Nun fuhr ich zu dem Studio und ließ mir die 10 EUR erstatten. Im Baumarkt angekommen fand ich zusammen mit dem Verkäufer einen Metallverschluß von 1,5 Zoll. Zu Hause mußte ich jedoch feststellen, daß dieser auch nicht passte. Zu guter Letzt kam ich auf die Idee, Zubehörteile für die Gartenbewässerung zu besorgen und siehe da. Es fand sich eine Möglichkeit, meinen Ablauf an dem Ventilkelchunterteil zu verschließen. Allerdings etwas umständlich, da ich dazu 2 PE Schraubverschlüsse, einen PE-Schlauch und eine PVC Kappe benötigte. Summa sumarum lag ich nunmehr bei etwa 12 EUR für die bisherigen Materialkosten, ohne die Fahrt- und Arbeitskosten zu berechnen. Da hätte ich dann auch einfacher ein Ablaufset mit nur einem Abfluß im Baumarkt für 13,49 EUR kaufen können. Aber wie heißt es so schön – Hinterher ist man immer schlauer.

Problem mit Fritz Box cable 6360 beim Anbieterwechsel

November 30

Ausgangssituation: Internetanbieter unitymedia. Telefonanschluß über den lokalen Anbieter sipgate aus Düsseldorf. Wechsel mit dem Telefon komplett zu unitymedia. Vorteil ist, daß nunmehr die Fritz Box 7270 und das eigene von unitymedia gelieferte Modem durch die neue Fritz Box 6360 cable ersetzt wird und ein Gerät weniger dieselbe Arbeit leistet. An die neue Fritz Box 6360 cable wurden wieder die beiden Fritz Telefone angeschlossen. Die Portierung sollte erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Die Fritz Box wurde von mir in Betrieb genommen und konfiguriert. Die Telefone funktionierten. Einige Tage später spielte unitymedia die neuen unitymedia Rufnummern automatisch in die Box ein und löschte meine Konfiguration.

Es zeigte sich, daß ankommende Gespräche angenommen werden konnten, aber des öfteren beim ersten Klingeln der Anrufer nicht zu hören war. Dieser mußte erst ein zweites Mal anrufen, um gehört zu werden. Außerdem konnten wir nicht mehr anrufen. Der angerufene Teilnehmer konnte uns hören, wir ihn aber nicht. Von Seiten der hotline unitymedia gab es viele Hinweise, die jedoch allesamt falsch waren. Die Empfehlung, daß WLAN Funknetz auf einen anderen Funkkanal zu setzen war ebenso falsch wie die Vermutung die Fritzbox hätte ein Problem.

Der richtige Hinweis kam von der sipgate Hotline. Das Problem war eine Einstellung innerhalb der Fritz Box. Dort muß folgende  Konfiguration unter Telefonie/Eigene Rufnummern vorgenommen werden. Bei der Einrichtung hatte ich als Internet Telefonie Anbieter „sipgate“ angegeben. Dort muß nun die Option „anderer Anbieter“ gewählt werden. Dann erscheinen zusätzliche Felder in denen „Registrar“ und „STUN-Server“ abgefragt werden. Bei mir war bisher unter „STUN-Server“ der Eintrag „stun.sipgate.net:10000“ zu finden. Dieser Eintrag muß gelöscht werden und somit war das Problem beseitigt.

Lehrgang mit Renshi Ole Björn Tuftedal

November 19

Für die Karatekas des sv straelen der Stilrichtung Matsubayashi-Shorin-Ryu war das vergangene Wochenende ein Highlight in diesem Jahr. Ole Björn Tuftedal,Träger des 6. Dans aus Norwegen hatte sich zu einem Lehrgang angekündigt. Wieder einmal war die Sporthalle im Straelener Ortsteil Auwel-Holt der Mittelpunkt der Aktivitäten.

Zu diesem Event reisten nicht nur die Mitglieder der befreundeten Dojos aus Viersen und Anrath nach Straelen, sondern auch Karatekas aus Ostfriesland und dem Ruhrgebiet wollten sich diesen Lehrgang nicht entgehen lassen. Ole Björn Tuftedal war selbst zu eigenen Trainingszwecken vor kurzem auf Okinawa und konnte von dort neue Informationen zu Einzelheiten der Katas unserer Stilrichtung mitbringen. In den zwei Tagen wurden intensiv die einzelnen Bewegungsabfolgen (Katas) trainiert sowie daraus abgeleitete Anwendungen (Bunkais) einstudiert.

Nach Abschluß des Lehrganges fanden noch Dan-Prüfungen statt, wobei u.a. Thakis Dragonakis aus dem sv straelen die Prüfung erfolgreich bestand. Ein Dank geht noch an die Stadt Straelen, die uns die Halle zur Verfügung stellte.

Der Niederrhein in 80 Grautönen

November 10

Allein der Titel verspricht eine Entdeckung. Diese Entdeckung wollten viele Leute gestern Abend im Ratssaal in St. Tönis genießen als Autorin Susanne Böhling und Christoph Sattler ihr neues Buchprojekt vorstellten. Für mich persönlich war es die erste Lesung nach langer Zeit.

Meine Anfahrt war schon schön, da ich bisher noch nicht in St. Tönis Zentrum gewesen war. Der Ort war schön beleuchtet und als ich durch die Fußgängerzone stapfte, fand ich es hier sehr behaglich. Das Rathaus, mit einem kleinen Vorplatz versehen, stellte sich als ein schönes, älteres Gemäuer vor. Im ersten Stock brannte bereits Licht und ich erwartete hinter den Vorhängen mein Ziel – die Buchpräsentation. Dies erinnerte mich direkt daran, daß ich bereits einige Minuten zu spät war – aber nicht alleine, denn vor mir hastete auch eine Dame schnellen Schrittes den Treppenaufgang empor.

Während Susanne Böhling die Gedichte aus ihrem Buch mit perfekter Betonung und ausdrucksvoll vortrug, ertönte die sanfte Musik des Jazzpianos. Dazu wurden die Bilder von Christoph Sattler mit Hilfe des Beamers präsentiert. Erstaunlich fand ich die Tatsache, daß Susanne Böhling die Texte in einem hintereinander weg geschrieben hat. Für meine Begriffe ist dafür sehr viel Kreativität und Muße notwendig.

Der 80jährige Christoph Sattler betreibt sein Hobby mit einer richtigen Passion. Radierungen, Aquarelle und andere Techniken hat er ausprobiert. Seine Originale konnten im Ratssaal bestaunt werden. Schon allein der Ablauf eines Kupferstichs ist wahnsinnig aufwändig. Zu allen Texten ordnete er entsprechende Bilder zu, wobei er die meisten nicht aus seinem umfangreichen Fundus verwenden konnte, sondern neu anfertigen mußte.

Es gelang dem Jazz-Musiker, dessen Name mir leider entfallen ist, ohne vorherige Probe! sich auf die vortragende Susanne Böhling harmonisch einzustellen und alle Anwesenden zu begeistern. Das Publikum honorierte den gelungenen Abend mit viel Beifall.

Wer jetzt das Buch erwerben möchte, der nutzt die unten angeführten Informationen.

2012, 14 Schwarz-Weiß-Abbildungen, Maße: 19 x 27 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
Mitarb. v. Barbara Hilgers; Illustration: Christoph SattlerSchweitzerhaus Verlag ISBN-10: 3863320174
ISBN-13: 9783863320171

 

Floriade 2012 – ein durchwachsener Eindruck

November 3

Wenn Ausstellungen eröffnet werden, die den Titel „Welt“ tragen wird in der Regel nicht mit Superlativen gespart. Die Erwartungen des Publikums sind sicherlich auch besonders aufgrund eben dieser begrifflichen Superlative.

Die Floriade in Venlo ist als Welt-Gartenbau-Ausstellung, die nur alle zehn Jahre stattfindet ein Event, das im Gartenbau nicht einer Bundesgartenschau gleichzusetzen ist. Die Frage ist berechtigt, welche Erwartungen das Publikum denn hegt.  Für einen Besucher, der sich fachlich auf Augenhöhe der Veranstalter befindet, sind sicherlich die Erwartungen anderer Natur als für den buchstäblichen Laien, der sich mit dem Gartenbau in seinen Facetten in keinster Weise auseinander setzt und gesetzt hat.

Die Anfahrt zum Ausstellungsgelände offenbart eines vorweg. Das Wort Superlativ kann schon für diesen Teil für sich in Anspruch genommen werden, denn obwohl man als ankommender Autofahrer mit einem Parkplatz in unmittelbarer Nähe zum Eingang bzw. zum dort vorhandenen Busparkplatz erwartet, wird man relativ weit weg geführt. Es zeigt sich dabei, daß man bereits ein Straßensystem installiert hat, das bereits in die Zukunft gerichtet ist. Die Information, das in dem Parkplatzpreis von 10 EUR der Bustransfer bereits enthalten ist, wird deutlich kommuniziert.

Bei unserem Besuch erwarteten uns im Eingangsbereich zahlreiche Gräser, die man in der Rabatte hervorragend kombiniert hatte. Der weiträumige Platz ließ Erwartungen aufkommen.  Der große Kuppelbau in der Mitte des großen Platzes beinhaltete eine kurze Einführung in den Gartenbau als Wirtschaftsfaktor. Von dieser nur wenige Minuten dauernden Show hätte ich mir als Konsument mehr versprochen. Hier wurden schnelle Szenenwechsel durchgeführt, die nicht sauber abgestimmt waren. In weiteren Gebäuden stellten sich Firmen bzw. Regionen vor. Im NRW Pavillion war die Stadt Krefeld zu Gast. Ehrenamtliche Mitarbeiter stellten in einer Ecke die Produktion von Seide vor. Dies war sehr gelungen.

Der Bereich „Green Engine“  zeigte ein paar Mustergärten. Ein kleiner Teil war der Präsentation von Blumenzwiebeln gewidmet. Die Außengestaltung machte Lust auf das Entdecken des zum Thema errichteten Gebäudes. Dort wurde im Inneren ein Film gezeigt, der den Betrachter der Blumenzwiebel näher bringen sollte. Allerdings war der Zeichentrickfilm eher kontraproduktiv, da er den Konsumenten in eine infantile Ecke stellte, an Statt ihm Fakten zu bieten. Details der Produktion, wie in einem Dokumentarfilm wären da sicherlich eher angebracht und hilfreich gewesen. Dafür gibt es ein klares ungenügend.

Das zentrale Element an dieser Stelle war der Gewächshauskomplex mit integriertem Cafe und einer Empore zur Darstellung einiger Nationen, die jedoch eher zur Verkaufsveranstaltung geriet. Die Bepflanzung in der Halle machte Lust auf Mehr. Ebenso die Integration von Kunst und die Vorstellung von begrünten Innenwänden mit Hilfe von vertikalen Wandkontruktionen. Für alle Freunde der gedruckten Buchstaben und excellenten Bilder in Verbindung mit schönem Papier gab es ein Bücherregal mit literarischen Ausflügen in die internationale Gartenliteratur. Die teils großformatigen Bildbände konnten an einem rustikalen Tisch ausgiebig studiert werden. Dieser Teil war gelungen.

Im benachbarten Areal „Relax and Heal“  konnte man in die über das Gelände schwebende Seilbahn einsteigen. Dort wurden vertikale Kräuterwände für Außen gezeigt. Die  Gondelfahrt offenbarte eine schöne Übersicht über das Gelände und führte in den Bereich „World Show Stage“.  Etliche Nationen zeigten sich dazu in architektonisch unterschiedlich gestalteten Bereichen. Allerdings konnte ich mich hier auch nicht des Eindrucks erwehren, daß hier der Kommerz im Vordergrund stand, statt eine Besonderheit des Landes vorzustellen.  Dies war für mich eine enorme Schwachstelle, die dazu führte, daß ich mich unweigerlich schnell aus diesem Bereich verabschiedete.

Für uns war das herausragendste Element auf dieser Floriade „The Willowman“. Der Weiden-Künstler, Will Beckers, hatte mit seinen Weiden zahlreiche Behausungen kreiert, die nicht nur einen gewaltigen Eindruck hinterließen, sondern auch sicherlich zukunftsweisend im Hinblick auf naturnahes Bauen sind. Beckers hatte bewohnbare Behausungen geschaffen ohne Dübel und Schrauben, sondern nur die Eigenschaften der Weide berücksichtigend. Bezeichnend war, daß auf sämtlichen Plänen der Floriade dieser Künstler nicht oder nur unzureichend berücksichtigt wurde.

Der unten aufgeführte Plan zeigt eine Animation der Seilbahn, aber keinen Hinweis auf Will Beckers

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Der Weidenkünstler lud alle Kinder ein, an seinem Projekt teilzuhaben. Jedes Kind erhielt ein Grundgerüst und konnte durch Suchen in der nahen Umgebung Material sammeln und das Grundgerüst zu einem „Natur-Strauß“ ausbauen.  Die mit persönlichen Daten auf einer Holztafel ausgestatteten Werke wurden dann in einem „Weidentunnel“ der Öffentlichkeit präsentiert. Von dieser Aktion hätte ich mir einen größeren Anteil auf der Ausstellung vorgestellt. Hier wären Elemente wie sie im Ideenpark umgesetzt wurden, die die Kreativität fördern und Wissen durch haptische Erfahrungen vermitteln, ideal gewesen.

 

Die nächste Floriade wird im Jahr 2022 in Almere stattfinden. Genug Zeit also für die Veranstalter mehr Attraktionen für Kinder zu bieten und ein intensives Mitmach Konzept zu entwickeln – Kinder – Natur – Spaß., das natürlich gleichermaßen auch für Jung und Alt einen Anreiz darstellen könnte.

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